(* 7. Februar 1891 in Rokitzan, Böhmen; † 11. November 1942 in Wien); Richard von Strigl, der einer böhmischen Beamtenfamilie entstammte, promovierte 1914 in Rechtswissenschaften in Wien. Im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit in nachgeordneten Institutionen der Arbeiterkammer konnte er sich 1922 mit einer methodologischen Arbeit habilitieren, die in erweiterter Form als Die ökonomischen Kategorien und die Organisation der Wirtschaft (1923) erschien. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität Wien unterrichtete er noch zusätzlich an der Hochschule für Welthandel. Als langjähriger Teilnehmer am Mises-Privatseminar und als einer der wenigen Habilitierten der Österreichischen Schule genoss Strigl in der Nachkriegszeit hohes persönliches und fachliches Ansehen. Mit Kapital und Produktion (1934) legte er eine Weiterentwicklung der österreichischen Geld- und Konjunkturtheorie vor, die beschrieb, wie Geldwertänderungen, so etwa die Inflation, unausweichlich zu Fehlallokationen führen müssten. Wie alle seine Schriften zeichnet sich auch sein Lehrbuch, eine Einführung in die Grundlagen der Nationalökonomie (1937), durch einen sachlichen, klaren und verständlichen Stil aus. Der humanistisch gebildete, kultivierte und aus einer Familie mit liberaler Tradion stammende Strigl blieb nach dem Anschluss im Lande und verstarb 1942 an einem Gehirntumor.