(* 1902 in Krakau; † 28. April 1985 in Boston); Paul Narcyz Rosenstein-Rodan stammt aus einer jüdischen Familie in Krakau. Er promovierte in Rechtswissenschaften in Wien und wurde Assistent bei Hans Mayer. Aus rassischen und fakultätspolitischen Gründen wurde er jedoch nicht habilitiert. Im Alter von 25 Jahren verfasste er für die vierte Auflage des Handwörterbuchs der Staatswissenschaften den vielbeachteten Artikel zum Begriff des Grenznutzens (1927), dem ein ebenso prominenter Beitrag zur Rolle der Zeit in der Volkswirtschaft folgte (1929). Mit dem Nachweis, dass die volkswirtschaftliche Vorstellung eines „Gleichgewichts“ die Rolle der Zeit im Regelfall nicht angemessen berücksichtige, löste er eine internationale Debatte aus. 1931 erhielt Rosenstein-Rodan einen Lehrauftrag am University College in London, profilierte sich in der Folge als hochgeschätzter Fachmann für Entwicklungsländer und gehörte zuletzt dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) an.