(* 3. Februar 1903 in Wien; † 5. Mai 1965 in Rom); Bayer, Sohn eines Wiener Hofrats, promovierte 1924 in Staatswissenschaften und wurde Assistent bei Mayer. 1929 erwarb er ein juristisches Doktorat an der Universität Innsbruck und konnte sich noch im selben Jahr mit einer Arbeit über Die Lausanner Schule und die Österreichische Schule der Nationalökonomie in Wien habilitieren. Danach fungierte er als Rechtskonsulent im Niederösterreichischen Gewerbeverein, als Generalsekretär der Hoteliersvereinigung und ab 1934 als Sekretär in der Kammer für Arbeiter und Angestellte. 1937 erlangte er eine außerordentliche Professur in Innsbruck, wurde jedoch unmittelbar nach dem Anschluss zwangsweise beurlaubt und ins Ministerium versetzt. Nach dem Krieg kehrte er als Professor nach Innsbruck zurück und wechselte 1956 in die Leitung der Sozialakademie in Dortmund. Bereits in den frühen 30er-Jahren entfernte sich Bayer zunehmend vom Forschungsprogramm der Österreichischen Schule, beschäftigte sich mit Fragen der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik und arrangierte sich mit dem Ständestaat. Zwar zeigte er weiterhin Sympathien für die Österreichische Schule, blieb aber inhaltlich auf Distanz und folgte dem keynesianischen Mainstream.